Bei meinen Kundenbesuchen stelle ich immer wieder fest, dass einige Kunden von der Qualität ihrer Funktelefonverbindung enttäuscht sind. Dabei handelt es sich bei den meist geschilderten Symptomen um schlechte Sprachqualität durch Rausch- bzw. Knackgeräusche beim Telefonieren. Die häufigste Ursache solcher Beanstandungen liegt meist an dem zu schwachen Funksignal zwischen DECT-Basisstation und DECT-Telefon.
Worauf Sie beim Einsatz von DECT-Repeatern zur Raumabdeckungserweiterung achten sollten, habe ich in diesem Artikel beschrieben.
Qualitätseinbusse durch ungünstige Funksignalabdeckung
Häufig kann es sein, dass bei einer großen Wohnfläche z.B. einer Attikawohnung bzw. dem abzudeckenden Funkbereich im Einfamilienhaus über mehrere Etagen, die Signalstärke für den einwandfreien Empfang zwischen DECT-Basisstation und DECT-Telefon nicht ausreichen.
Problemlösung mittels DECT-Repeatern
Um ein schwaches Funksignal zwischen der DECT-Basisstation und dem DECT-Telefon zu verstärken, existieren auf dem Markt sogenannte DECT-Repeater. Diese werden auf halber Distanz zwischen DECT-Basisstation und DECT-Telefon aufgestellt und senden das von der DECT-Basisstation verstärkte DECT-Signal erneut im Umfeld des DECT-Repeaters. Somit ist es möglich ein für die DECT-Basisstation unzulänglichen Raum mit genügend starkem DECT-Signal abzudecken.
Da der DECT-Repeater im Prinzip ein Sender ist, welcher das Funksignal der DECT-Basisstation empfängt, verstärkt und zum DECT-Telefon weiterleitet, benötigt dieser elektrische Energie. Dazu wird der DECT-Repeater der meisten Hersteller einfach in eine verfügbare 230VAC-Steckdose eingesteckt und mittels Tastendruck mit der kontrollierenden DECT-Basisstation verbunden. Die DECT-Repeater sind in der Regel recht unauffällige kleine Boxen, die in der Wohnung kaum Aufmerksamkeit auf sich lenken.
DECT-Verschlüsselung
Um eine abhörsichere Verbindung zwischen DECT-Basisstation und DECT-Telefon zu gewährleisten, werden Verschlüsselungstechnologien eingesetzt. Leider kann diese Verschlüsselung beim Einsatz von DECT-Repeatern anderer Hersteller nicht weiter verwendet werden, da die DECT-Verstärker vieler Hersteller nicht transparent arbeiten. Aus diesem Grund kann ich momentan nur das Produkt vom Hersteller AVM FRITZ!DECT Repeater 100 empfehlen, da dieser das verschlüsselte DECT-Signal mit der FritzBox internen DECT-Basisstation transparent verarbeiten kann.
AVM FRITZ!DECT Repeater 100 einrichten
Produktinformationen AVM FRITZ!DECT 100
- Produktart: DECT-Repeater
- Hersteller: AVM
- Schnittstelle: ohne weitere Hardwareschnittstelle
- Verschlüsselung: DECT
- Bauart: Wall-Plug
- Sonstige Informationen: Repeater für abhörsicheres Telefonieren, HD-Telefonie, Internetradio & RSS mit FRITZ!Box als Basisstation, unterstützt bis zu drei Telefonate gleichzeitig, integrierte Steckdose, herstellerübergreifend kompatibel
- Unterstützte Geräte: DECT-Telefon, FritzBox interne DECT-Basisstation
- Lieferumfang: Installationsanleitung
- Abmessungen: (H x B x T): 93 x 59 x 41 mm
- Gewicht: 136 Gramm
- Preis: CHF 87.00
Fazit
Wer als Router bereits eine AVM FritzBox nutzt, der ist mit dem AVM FRITZ!DECT Repeater 100 sehr gut beraten. Allerdings können auch Nutzer anderer Router bedenkenlos zuschlagen – können dann aber auf manche Funktionen nicht zugreifen (abhörsicheres Telefonieren). Dafür hat das AVM-Produkt den günstigsten Preis (ca. CHF 87.00) gegenüber allen anderen Konkurrenten.
Ich hoffe, Ihnen mit diesem Artikel einen fundierten Überblick beim Einsatz von DECT-Repeatern geben zu können. Über einen Kommentar zu Ihren gemachten Erfahrungen mit Ihrer DECT-Lösung würde ich mich bestimmt nicht alleine freuen.
Herzlichst
Urs Kobler
2 Antworten zu "DECT-Repeater: Darauf kommt es an"
Guten Tag
Situation: Wohnung im 2. Stock eines Mehrfamlienhauses und Hobbyraum im Erdgeschoss. Neuer Swisscom Tower 10x10cm, Mutterstation Siemens Gigaset DL500A und im Hobbyraum ein Dect Telefon.
Anrufe von auswärts und ab Dect oder Mutterstation in der Wohnung werden angezeigt, aber Verbindung ist so schwach, dass sie nach Annahme des Anrufs zusammenbricht.
Wäre da der AVM DECT Repeater 100 eine Lösung, auch wenn zwischen Wohnung und Hobbyraum keine freie Steckdose verfügbar ist.
Freundliche Grüsse
Grüezi Herr Stadler
Zum besseren Verständnis Ihres Anliegens habe ich die IST- und SOLL-Situation wie folgt skizziert:
Bemerkungen zur IST-Situation
Das von Ihnen geschilderte Problem scheint an dem zu schwachen DECT-Signal zwischen der platzierten DECT-Basisstation im Wohnen-EG und dem DECT-Mobil im Hobbyraum-UG zu liegen. Ich gehe davon aus, dass der Hobbyraum durch das Armierungseisen der Betondecke das DECT-Signal zu stark abschwächt.
Sie können sich den Hobbyraum-UG wie ein faradischen Käfig vorstellen, welcher praktisch vollkommen hermetisch gegen jegliche hochfrequenten Signale abgeschirmt ist. Ob sich mittels DECT-Repeater in der IST-Situation das Problem beheben ließe, ist abhängig von der verfügbaren DECT-Signalstärke, wo der DECT-Repeater schlussendlich an der 230 VAC-Steckdose platziert wird. Der DECT-Repeater benötigt zur Signal-Verstärkung ein minimales DECT-Signal von der DECT-Basisstation. Ob die minimale Signalstärke an der Position des DECT-Repeaters ausreichend ist, lässt sich jedoch nur durch einen Versuch ermitteln!
Bemerkungen zur SOLL-Situation
Vorausgesetzt im Hobbyraum-UG befindet sich eine T+T-Steckdose, empfehle ich das analoge Telefonsignal in das bestehende lokale Telefonnetz mittels T+T-Rückeinspeisung einzuspeisen. Dazu verbinden Sie den analogen Telefonanschluss FON2 des Swisscom-Tower Routers mit der T+T-Steckdose und sorgen dafür, dass das analoge Telefonsignal über die bestehende Telefonverkabelung zur T+T-Steckdose im Hobbyraum-UG geleitet wird. Wichtig dabei ist, dass sich auf dieser Verbindung kein Amtsleitungssignal befindet!
Auf diese Weise können Sie an der T+T-Steckdose ein analoges Festnetztelefon oder eine zweite DECT-Basisstation für ein weiteres Funktelefon betreiben, welche sich dann nur lokal im Hobbyraum-UG und angrenzenden Räumen im UG betreiben lassen!
Ich hoffe Ihnen damit helfen zu können.
Herzlichst
Urs Kobler